Mittel(chen) gegen Heuschnupfen

 

Neben bestimmten Verhaltensregeln, welche den Aufenthalt im Freien,  im Auto und im Haus betreffen (siehe dazu z.B. http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Heuschnupfen/Tipps/) und darauf abzielen, den Kontakt mit den kleinen Plagegeistern zu vermeiden,

gibt es Möglichkeiten, den Heuschnupfen symptomatisch und kausal  zu behandeln.

 

1. Kontaktvermeidung (Allergenkarenz)

a) Flucht vor den Pollen

     - Zu Hause bleiben, Fenster geschlossen: wirksam aber nicht jedermanns Sache, sich der Natur zu entziehen, kann depressiv machen.

     - nur zu Zeiten das Haus verlassen, ind denen wenig Pollen zu erwarten sind: für einige Stunden nach langen Regengüssen oder in den (sehr) frühen Morgenstunden (mit Morgentau und/ oder Windstillle)

     - Die Flucht nach vorn:  Aufsuchen von Gegenden,  die zur Zeit des heimischen Pollenflugs keinen (starken) Pollenflug aufweisen,

         weil sie generell wenig relevante Pollenquellen aufweisen (insbesondere die nordfriesichen Inseln und Helgoland sowie Alpen, insbes. Hochtäler mit Ost-West-Verlauf) oder

         den jeweiligen Pollenflug noch vor (Inseln, Hochgebirge, Skandinavien) oder bereits hinter sich haben (Mittelmeerländer, westliche Nachbarländer).

         Problem bei Inseln: weht der Wind vom Meer her, ist die Luft nahezu pollenfrei, weht er vom Festland herüber, kann der Pollenflug je nach Entfernung dem des Festlands nahezu ebenbürtig sein.

b) Schutzausrüstung

    - Atemschutzmasken zum Filtern der Einatemluft

      Zu dieser Maßnahme liegt mir ein Erfahrungsbericht von Herrn Dr. U. Heise vor (Mai 2013).

     "In den letzten Tagen habe ich bei den anstehenden Gartenpflichten eine Feinstaubmaske FFP2 D getragen. Mit überragendem Effekt!!! ...(da) die Lunge mit Ihrer großen Wirkfläche für wohl 99% der Pollen das Einfallstor darstellt und diese Maske Birkenpollen aufgrund der Größe sehr gut filtert, war ein       Aufenthalt im Freien über Stunden gut möglich. Eine Gegenprobe gegen Abend ...: mit 10 Minuten ohne Maske zeitigte sofortige Symptome....Es scheint (Versuch läuft noch!), dass eine Maske pro Saison reicht. Was die Kosten gegenüber dem Effekt geradezu verschwinden lässt. Was die       Bequemlichkeit angeht, so ist die Nutzung der Maske ohne große Auswirkung bei leichter bis mäßiger Anstrengung. Lediglich bei größerer Belastung wird es unter der Maske im Mund-Nasen-Bereich leicht 'tropisch'.

      (Bezugsquelle für Atemschutzmaske: http://www.zvg-international.com/index.php?id=640&L=5)

     Mein Tipp: Erst einmal nur mit Maske, aber ohne Brille. Dann, falls nötig mit beidem. Denn die Nasen-Bronchien-Region spülen wir aktiv mit über 10.000 Litern pollenhaltiger Luft täglich. Da ist die passive Belüftung der Augen eher sekundär.

     Zudem kann  man mit einer Fettcreme die Augenregion zusätzlich schützen."

      Das folgende Bild hat Herr Dirk van der Sloot aus den Niederlanden zur Verfügung gestellt: er ging auf Nummer sicher und schützte die Augen zusätzlich mit Brille.

       - Pollenschutzgitter (z.B. Fa. tesa  oder Fa. trittec) , die in Fensteröffnungen eingepasst werden und  aufgrund ihrer Maschenweite (tesa) oder elektrostatischen Aufladung (trittec) einen Großteil der Pollen zurückhalten

       - Pollenfilter im Belüftungssystem von Kraftfahrzeugen

 

2. symptomatische Behandlung

 

a) Die klassische und meist wirksame symptomatische Behandlung durch die Schulmedizin besteht in der Einnahme von Antihistaminika. Eine Tablette am Tag und die allergischen Symptome werden gedämpft oder verschwinden  sogar . Der Verfasser greift zu diesen preiswerten Mitteln, wenn die unten     beschriebenen naturheilkundlichen Maßnahmen nicht mehr in dem gewünschten Maß greifen; das kann bei sehr starkem Pollenflug, z.B. der Birke, der Fall sein.

b) Die im Folgenden beschriebenen Mittel(chen) beziehen sich auf den außerschulmedizinischen Bereich der Hausmittel und der naturheilkundlichen Mittel (Hömöopathie, Phytopharmaka, ...). Es wird keinerlei Anspruch auf allgemeingültige Wirksamkeit erhoben. Sie sollten in erster Linie als Hilfe bei     nicht allzu heftigen Beschwerden betrachtet werden. Da wo kein anderer Name genannt wird, liegen Erfahrungen des Verfassers (Dr. Wachter) zugrunde. Erfahrungsberichte Betroffener sind herzlich willkommen.

 

 

3. kausale Behandlung

Die Schulmedizin bietet aber auch eine kausale Behandlung an: die sog. Hyposensibilierung  - früher fälschlicherweise auch als Desensibilisierung bezeichnet. Sie erstreckt sich meist über drei Jahre, und zwar in dem jeweils pollenfreien Zeitfenster. Früher wurden ausschließlich Lösungen (mit Pollenextrakten) gespritzt, mittlerweile geht es für manche Allergene (z.B. von Gräsern) auch mit Tabletten oder Tropfen.  Die Erfolgsaussichten sind generell sehr hoch  (über 80%). Eine frühe Behandlung  (in den ersten Jahren der Pollinose) ist in jedem Fall mit höheren Erfolgschancen verbunden. Man kann sich aber auch noch nach Jahrzehnten  und in hohem Alter  erfolgreich hyposensibilisieren lassen. Der Verfasser selbst hat  sich bislang keiner Hyposensibilisierung unterzogen, weil die Beschwerden  nicht zu stark, gut anderweitig behandelbar und nur von jeweils kurzer Dauer (2-3 Wochen) waren. Erfahrungsgemäß ist die Motivation, sich behandeln zu lassen, in der beschwerdefreien Zeit nicht sehr groß.

Stand: 8.Jan. 2018