Der Umfang meiner Analysen
Meine mikroskopischen Analysen decken alle allergologisch und / oder mengenmäßig relevanten Pollentypen ab, insgesamt fast 50; außerdem noch zwei allergologisch wichtige Sporentypen (Alternaria und Cladosporium).
Die zeitaufwendige Erfassung möglichst vieler Pollentypen ist auch unter allergologischen Aspekten sinnvoll: Denn so mancher weniger wichtig erscheinender Pollentyp schlägt in dieselbe Kerbe wie der "große Bruder". Zum Beispiel können die Pollen von Esche, Pappel und Hainbuche das Beschwerdebild von Birkenpollinotikern verstärken.
Überdies erweisen sich manche zunächst als allergologisch harmlos eingestufte Pollentyp als allergologisch durchaus relevant. Das tirfft z.B. auf die Pollen der heimischen Esche (Fraxinus excelsior) zu.
Resultat der mikroskopischen Analyse der Luftstaubproben sind Tagesmittelwerte der Pollen- und Sporenkonzentrationen als Basidaten für jeden Kalendertag. (für Delmenhorst übers ganze Jahr, für Ganderkesee beschränkt auf die Saison von Pollenflugbeginn bis Ende September)
Nach der mikroskopischen Analyse kommt
die Verwertung der Basisdaten
Anfangs standen noch über Presse und (bayerischen) Rundfunk verbreitete Pollenflugvorhersagen im Mittelpunkt. Mit wachsendem Datenmaterial und nach Einrichtung meiner Vergleichsmessstelle in Ganderkesee wandelte sich allmählich die Akzentuierung -
von der Prognose zum grafisch gestützten Rückblick
auf die Entwicklung des aktuellen Pollen- und Sporenflugs, und zwar vor dem Hintergrund langjähriger Messreihen; im Fall von Delmenhorst sind dies mittlerweile 38 Jahre! Dieser "background" erlaubt eine Bewertung des aktuell saisonalen Pollenflugs in zeitlicher und quantitativer Hinsicht.
Neben dieser retrospektiven Betrachtung erwartet der Pollinotiker auch Prognosen, also zumindest eine Pollenflugvorhersage. Dieser Aspekt wird von mir seit Jahren und auch künftig bewusst stiefmütterlich behandelt: ich beschränke mich dabei vor allem auf das Weser-Ems-Gebiet. Dabei muss sich der Nutzer im Klaren sein, dass die Pollenmengen, die an einer m.o.w. weit entfernten stationären Probenahmestelle gemessen werden, an seinem jeweiligen Aufenthaltsort nicht gelten können, da die Pollenquellen inhomogen, also ungleich verteilt sind. Vorhersagbar sind lediglich Tendenzen (Abnahme bzw. Zunahme) - bedingt duch das Wetter und den Entwicklungszustand der Pflanzen.
Eine Vorhersage der Symptome bzw. der Belastung oder - noch vorsichtiger formuliert - des "Belastungsrisikos" ist allein auf der Grundlage von Daten stationärer Pollenfallen nicht möglich. Die erforderlichen Zusatzinformationen liefern z.T. die Betroffenen selbst - anhand von Beschwerdetagebüchern, die als App vom PID und dem österreichischen Pollenwarndienst angeboten werden. Die darin protokollierten Symptomstärken und Aufenthaltsorte werden mit den Pollenflugdaten der nächstgelegenen Messstelle abgeglichen und daraus eine personalisierte Belastungsvorhersage abgeleitet. Das geht allerdings nicht ohne Daten zur Entwicklung des Pollenflugs an den kommenden Tagen. Zu deren Berechnung werden komplizierte mathematische Modelle zur Ausbreitung von "Pollenwolken" genutzt.
Die Vorhersage des Pollenflugs und vor allem von Beschwerden wird damit zu einem hochkomplexen Vorhaben und ist von einem Einzelnen kaum zu stemmen.
Noch besser als stationäre Fallen eignen sich am Körper getragene Mini-Pollenfallen, welche die persönliche Pollenbelastung messen!
siehe dazu auch Pollenflugdaten - wozu? (z.T. Überschneidungen mit obigen Ausführungen)
Stand: Nov. 2019
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